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Mogendorfer Krugöfen

Mogendorf und seine Krugöfen

Nach einer Idee von Carl-Heinz Cäsar

 

 

Vorwort

Der Ort Mogendorf wurde 1385 das erste Mal urkundlich erwähnt. Neben vielen „exotisch“ anmutenden Namen wie „Monoroff“ oder „Monruff“ ist Mogendorf seit 1700 offizieller Ortsname. Der Name „Monnroff“ wird heute noch von Einheimischen im Dialekt verwendet.

Wir, eine „Handvoll“ Mogendorfer Frauen und Männer, waren der Meinung, eine Lücke in der Mogendorfer Geschichte schließen zu müssen: Es geht um die Anzahl und damaligen Standorte der Krugöfen in Mogendorf. Durch Befragung älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger und durch Sichten von alten Fotos konnten wir uns einen Überblick über die damaligen Gegebenheiten verschaffen. In diesem Teil unserer Webseite möchten wir unsere „Nachforschungen“ für die Nachwelt festhalten und Erinnerungen wecken.

In der „Chronik der Gemeinde Mogendorf“ von Dr. Franz Baaden ist unter anderem zu entnehmen: „Wer offenen Auges und mit aufgeschlossenem Sinn die engere Heimat durchwandert, wird bald von der herben Schönheit der hügeligen Landschaft beeindruckt und gefangen. Selten wird das Auge des Betrachters so unmittelbar aus der Gegenwart in die graue Vorzeit zurückgelenkt wie hier, inmitten des Kannenbäckerlandes. Die Gemeinde Mogendorf zählt zu den bekannten Orten dieser Landschaft, in der seit mindestens 2000 Jahren das „weiße Gold“ – der Ton – gefunden und abgebaut wird. Weiter heißt es: „Auf einer Hochfläche des vorderen bzw. niederen Westerwaldes liegt die Gemeinde Mogendorf, in einer Geländemulde eingebettet. Der alte Ortskern ist in der Mulde angesiedelt, wo die Häuser in Form eines doppelten Hufeisens errichtet wurden.“

Das Felsenköpfchen auf dem "Bollscheid" liegt bei 323 m über NN.

Viele Lieder- und Textschreiber beschreiben den Westerwald als ein schönes Stück Land in Rheinland-Pfalz:

"Oh, du schöner Westerwald..."

"Heute wollen wir marschieren..."

"Zwischen Dill, Sieg, Lahn und Rhein..."

"Ich bin der Bub vom Westerwald..."

"Es gibt ein Fleckchen Erde..."

"Es liegt ein Land im Westen..."

Blick über Mogendorf vom Bollscheid  

Unsere Recherchen haben ergeben, dass es seit 1818 Krugöfen in Mogendorf gab. Umgeben von den wichtigsten Rohstoffen Ton und Holz konnte sich das Euler- und Krugbäckerhandwerk in unserem Dorf gut entwickeln.

In den Jahren 1846/47 gab es in Mogendorf 28 Krugbäcker als selbständige Gewerbetreibende. Sie beschäftigten 29 Arbeiter. Wenn in der Literatur gelegentlich die Auffassung vertreten wird, dass nicht die Landwirtschaft, sondern die Krugbäckerei von den Mogendorfern als Nebenerwerb betrieben worden sei, so trifft das unseres Erachtens sicher nicht zu.

Im Jahre 1898 wurde der Rohstoffverein der Krugbäcker in Mogendorf gegründet. Aufgabe war es, die im Besitz des Vereins befindlichen Tongruben bzw. Belehnungen für seine Mitglieder wirtschaftlich zu betreiben und auszubeuten.

Als Ortssymbol wurde 1960/61 ein übergroßer Steinhägerkrug im Zentrum auf dem Alexanderplatz (Ecke Hauptstraße/Mittelstraße) aufgestellt. Der Krug macht jeden, der dort vorbeikam auf das Mogendorfer Produkt aufmerksam.

Seit dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) beherrschten die Krugbäcker die Verarbeitung des Tones in Mogendorf. In den letzten Jahren wurde die Fertigung auf andere keramische Produkte umgestellt.